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Von der Strandidylle in die Metropole

  • Autorenbild: Abstrusia
    Abstrusia
  • 2. Juli
  • 3 Min. Lesezeit
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Manchmal muss man Gewohntes loslassen, um Raum für Neues zu schaffen. Lago Mar war für mich lange ein idyllischer Rückzugsort – ruhig, vertraut und wunderschön. Und doch spürte ich immer wieder die Sehnsucht nach der Dynamik der Stadt. Die moderne Infrastruktur und das internationale Flair von Panama City zogen mich magisch an. Immer öfter nutzte ich kleine Auszeiten, um die Energie der Metropole aufzusaugen.


Anfang Mai wagte ich schliesslich den Schritt und zog nach Panama City. Es wird vermutlich nicht meine letzte Station als Auswanderin sein, aber für den Moment fühlt sich diese Stadt genau richtig an.


Loft mit Meerblick


Die Wohnungssuche hier ist paradox: Es gibt ein Überangebot an leerstehenden Apartments – gleichzeitig ist der Markt intransparent. Viele Objekte sind nicht online gelistet, und dasselbe Apartment wird oft von verschiedenen Anbietern zu unterschiedlichen Preisen inseriert. Für meine Suche im mittleren bis gehobenen Segment war professionelle Unterstützung deshalb unerlässlich. Zum Glück traf ich auf Antonio – einen erfahrenen Makler mit guten Kontakten, viel Engagement und einem bemerkenswerten Gespür für meine Wünsche, oft noch bevor ich sie selbst formulieren konnte. Innerhalb weniger Tage zeigte er mir mehrere Objekte und fand schliesslich ein echtes Juwel: ein frisch renoviertes Loft mit Meerblick an der prestigeträchtigen Avenida Balboa. 115 Quadratmeter auf zwei Etagen, komplett möbliert, mit 24-Stunden-Security und Concierge – ein Volltreffer.



Wohnen über den Wolken: Annehmlichkeiten im Hochhaus


Die Hochhäuser in Panama City sind autarke Mikrokosmen mit allen Annehmlichkeiten des modernen Lebens. Mein Gebäude ist ein Paradebeispiel: Im 16. Stock lädt ein Meditationsgarten zur Ruhe ein. Die obersten Etagen – 28 und 29 – bieten Fitnessstudio, Sauna, Co-Working-Space, BBQ-Bereich und einen Pool mit atemberaubender Aussicht. Ein Coffee Shop im Erdgeschoss rundet das Angebot ab.



Vom Dach geniesst man einen spektakulären Panoramablick: Die Bucht mit den wartenden Schiffen vor der Einfahrt in den Panamakanal, die koloniale Architektur der Altstadt und die futuristische Skyline des Bankenviertels. Nachts spiegelt sich das Lichtermeer der Hochhäuser im Wasser und schafft eine magische Atmosphäre.


Obwohl die Miete für mein Loft fast das Doppelte des mittleren Einkommens in Panama beträgt, liegt sie deutlich unter dem Preis, den ich für meine charmante, aber kleine Wohnung am Stadtrand von Zürich bezahlte. Fast alle Nebenkosten sowie die Benutzung von Pool, Fitnessbereich und aller weiterer Annehmlichkeiten im Gebäude sind in den Mietkosten inbegriffen.


Grüne Oasen im Grossstadtdschungel


Jeden Tag erkunde ich die Stadt und entdecke etwas Neues: ein verstecktes Café mit Garten hinter einer unscheinbaren Tür, ein griechisches Restaurant mit Terrasse unter riesigen Sumpfzypressen, eine neugierige Nasenbärenfamilie am Yachthafen oder ein imposantes Krokodil auf meinem morgendlichen Weg zum französischen Bistro.


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Trotz des geschäftigen Stadtlebens hört man morgens Vogelgezwitscher, und gegen Abend kann man die Vögel dabei beobachten, wie sie sich in rasanten Flugmanövern durch die Lüfte schwingen, indem sie die Auf- und Fallwinde zwischen den Hochhäusern nutzen.


Zwischen den Wolkenkratzern verstecken sich immer wieder kleine grüne Oasen, die zum Verweilen einladen. Mein persönlicher Lieblingsort ist der weitläufige Parque Omar. Freitags schliesse ich mich manchmal einer Gruppe zum Powerwalken an. Der Rundweg ist sechs Kilometer lang und auf halber Strecke gibt es einen Früchte- und Gemüsestand, an dem man sich seinen individuellen Smoothie mixen lassen kann.



Herausforderungen und Perspektiven


Natürlich ist nicht alles perfekt. Der Verkehr ist eine der grössten Herausforderungen. Die Stadt ist stark aufs Auto ausgelegt, Fussgänger haben das Nachsehen. Fahrräder oder Motorräder sind auch keine Alternative – zu chaotisch ist der Verkehr, oder wie die Uber-Fahrer es nennen: muy creativo. Aber es gibt Hoffnung: Erste Initiativen zur Verkehrsberuhigung und Förderung nachhaltiger Mobilität machen Mut und der Ausbau der dritten Metrolinie verspricht eine drastrische Reduktion des Strassenverkehrs.


Panama City ist ein Ort der Kontraste, voller Überraschungen und Entwicklungsmöglichkeiten. Ich freue mich auf jede neue Entdeckung, die hier noch auf mich wartet.

 
 
 

2 Kommentare


Mariposa
21. Juli

sehr interessant geschrieben und beeindruckendes Land

Gefällt mir

Evelina
03. Juli

Sehr gut geschrieben, wie immer.

Gefällt mir
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Über mich

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Auf zu neuen Ufern! Ich wage den Neustart und wandere nach Panama aus. Die Gründe für meinen Wegzug aus der Schweiz sind ebenso vielseitig wie das Land, das ich mir für mein neues Leben ausgesucht habe. 

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